
Gemeinsamer sportlicher Spaß von Hamburg bis Wuppertal. V.o.l.: Kirsten Ibe, Sarah Ibe, Justus Ibe, Andreas Ibe, Madlen Wichern, André Vietor, Sarah Breier, Knud Hansen, Heike Hencke, Dennis Thobe, Jörg König, (Fritz Poth alias “der Zuckerfritz”) und Sandra Czychi.
An wirklich jedem Wochenende gibt es zur Zeit in der Nah oder Ferne mindestens einen wunderbaren Grund, die Laufschuhe zu schnüren. So galt es beispielsweise vor vier Wochen noch in Kutenholz die unterschiedlichsten Hindernisse zu bewältigen, stürmten vor drei Wochen noch einige unserer Lauftreffler im Rahmen des ersten Ragnar Wattenmeer Staffellauf von Hamburg nach St. Peter-Ording und erlebten vor zwei Wochen noch Kerstin und Uwe Sprinz an Schwedens Westküste einen unglaublichen Lauf für die Ewigkeit. Vor mittlerweile auch schon wieder einer Woche, war der Lauftreff Harsfeld 05 an einem Tag sogar an drei Orten aktiv dabei. Freudig sonnig galt es in Buxtehude, Hamburg und Wuppertal (NRW) mehr oder weniger gemeinsam sportliche persönliche Erfolge und Erlebnisse zu erlaufen.
Am Samstag, den 08.09.2018 reisten Heike Hencke, Jörg König und Dennis Thobe bereits früh mit der Deutschen Bahn nach Wuppertal. Um kurz vor halb 12 angekommen, strahlte bereits die Sonne und die Freude auf die zweite Auflage des Mammutmasches NRW war von Beginn an präsent. Es galt in 24 Stunden 100 Kilometer zu Fuß zu bewältigen. Wandern und nicht laufen. Mal etwas anderes und keinesfalls zu unterschätzen. Hier an der Stelle sei angemerkt, dass ich (Dennis) nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2017 ja eigentlich nicht noch einmal in Wuppertal an den Start gehen wollte. Schließlich ist die Strecke mit einem Höhenprofil um die 1.700 – 2.000 Metern auf und ab recht anspruchsvoll und ähnlich wie ein Marathonlauf eigentlich einmalig. Die Streckenerfahrungen, angekündigte kleine Streckenänderungen und Verbesserung der Verpflegung, einer originellen Finishermedaille aus Holz sowie das schuldige Finisherbier aus 2017 lockten letztlich unwiderstehlich.
In Wuppertal ging es zuerst zum Nudeln Essen und anschließenden gemütlichen Kaffee Trinken. Um kurz nach 13 Uhr führte der Weg dann gemeinsam in der nostalgisch anmutenden Schwebebahn über der Wupper nach Oberbarmen. Im Start/Ziel-Bereich am alten Bahnsteig „Wuppertal-Wichlinghausen“ tummelten sich in diesem Jahr mit über 1.700 willigen Wanderern glatt über doppelt so viele wie noch bei der NRW-Premiere 2017. Das Gewusel war schon groß, die Kontrollen mit Barcode etc. hingegen wie im Vorjahr dafür ähnlich kaum vorhanden. Gelbes Armband abgeholt und in Ruhe umgezogen. Eine offizielle Gepäckabgabe gab es in diesem Jahr ebenfalls nicht, bzw. im nach hinein nur äußerst bedingt. So setze man sich zwei Tage vorher bereits mit dem äußerst hilfsbereiten Sportlerpark „Wicked Woods“ telefonisch in Verbindung und hatte so die Gepäckaufbewahrung von Samstag auf Sonntag in trockenen Tüchern.
Der Jörg hatte sich frühzeitig erfolgreich für die zweite Startgruppe (15:15 Uhr) registrieren können. Durch die späte Anmeldung durch Heike und mir hatten wir hingegen nur noch die letzte Startgruppe (17:00 Uhr) zur Auswahl. Da uns jedoch die Zeit vollkommen egal war und nur das Finisherbändchen und die Medaille zählten, schummelten wir uns einfach in Startgruppe eins und nahmen so um Punkt 15:00 Uhr die 100Km in Angriff. Wir harmonierten von Beginn an super, erreichten nach etwas über einer Stunde den 722m langen Schee-Tunnel und kamen mit als erste Wanderer zum VP1 nach 18Km in Gevelsberg. Bereits hier fiel mir auf, dass es auf der Strecke deutlich ruhiger und einsamer war. Nur ein kurzer Halt und weiter Richtung Dunkelheit und VP2. Bei Km 20 überholte uns ein Wanderer (Jannik Giesen), welcher einen großen schnellen Schritt drauf hatte und uns erzählte, in 14 Stunden finishen zu wollen. Wir dann gleich „Ist aber schon eine Wanderveranstaltung und kein Lauf“. „Klar – Es wird nicht gelaufen“ sagte er und schritt chillig gekleidet / ausgerüstet zügig voran. Er schaffte es am Ende sogar nach 13.42 Std. – unglaublich.
Bereits um 20.30 Uhr war es förmlich dunkel und der Jörg hatte uns bei Km 30 immer noch nicht einholt. Wir waren freudig gut unterwegs. Wenig später bei Km 34 tauchte der Jörg dann doch auf. Heike erkannte ihn in der Dunkelheit an der Stimme und sein erster Kommentar: „Oh Heike, so weit seid ihr schon. Ihr seid aber auch gut unterwegs“. Wir blieben nur kurz beisammen und als Heike und ich beim VP2 in Herdecke ankamen, war der Jörg schon fast wieder auf dem Sprung zum dritten Teilabschnitt. Kurzer Toilettengang, Kartoffelsuppe und lecker alkoholfreies Bier und dann ging es für uns auch schon wieder weiter. Es war richtig entspannt gemütlich alles. Kaum was los am Verpflegungspunkt und auch nachfolgend auf der Strecke kaum ein anderer Wanderer. Bis Km 42 war die Navigation sehr einfach. Im Vergleich zu 2017 gab es hier an eigentlich jeder Abbiegung neonfarbene Pfeile. Dann ging es am mittlerweile dunklen Harkortturm in den Wald. Zwar waren auch dort Pfeile – Diese waren aber leider nicht immer so einfach an Bäumen oder Steinen zu finden. Daher half nun die Navigation über Smartphone (App Komoot). Und trotzdem verfehlten wir 2-3 Mal eine Abbiegung und mussten entsprechend umkehren und uns neu orientieren. Die Wanderstöcke halfen, ab und zu kaum mal ein Wanderer von hinten auf. Nach Km 53 waren wir wieder aus dem Wald raus. Bei Km 61 und VP3 trafen wir einen anderen Wanderer vom VP2 wieder. Er bekundete nicht weiter machen zu können. Der Verpflegungspunkt schien wieder zum Richter zu werden. Aufhören oder weiter zu VP4??? Für uns keine Frage und so machten wir uns nach entsprechender Erholungszeit weiter durch die Dunkelheit. Es fiel nun schon etwas schwerer, wieder in den alten Tritt zu kommen. Morgens um 6 Uhr war es noch immer dunkel und die Motivation litt zwischenzeitlich enorm. Es waren da noch rund 27 Km zu wandern. Wir motivierten uns gegenseitig, legten auf einer Parkbank am Ufer der Ruhr einen kleinen Zwischenstopp ein und freuten uns auf den Morgen mit belegten Brötchen und warmen Kaffee/Tee bei VP4 (Km 81).
Das Wasser plätscherte am Wehr bei Hattingen, Kühe grasten auf einer offenen Wiese. Einige Kilometer später sahen wir die Isenburg über der Ruhr thronend. Der Untergrund wurde zwischendurch mit groben Pflasterstein etwas schwieriger und die Freude auf den letzten Verpflegungspunkt immer größer. Wir trafen auf Menschen mit 4 bis 5-tausend Trainingskilometern in Sachen Wandern, welche die eigentlich in Amerika wandern wollten und wieder andere, die förmlich auf dem Zahnfleisch wanderten. Um kurz nach 8 Uhr waren dann tatsächlich bei KM 81 und unserem Frühstück angekommen.
Zu dem Zeitpunkt waren am Sonntag, 09.09.2018 dann auch schon unsere drei Starter bei der 29. Auflage des Alterlaufes Hamburg auf dem Weg. Eine Veranstaltung mit Tradition. Zwar „nur“ 10km möge man meinen, aber ein Lauf mit großer Teilnehmerzahl (3.293 Finisher) und internationalen Siegern aus Kenia. Um Punkt 10 Uhr sollte es dort auf die Strecke gehen. Für Sarah Breier, Knud Hansen und André Vietor ging es auf eine schöne Runde um die Außenalster. Zusammen gestartet, liefen sie noch eine Zeit zusammen und finishten am Ende nach 10Km mit rund um 50 Minuten auch gar nicht so weit auseinander (die genauen Zeiten sind im Bereich „Statistiken“ zu finden). Wetter schön, freudig zufrieden im Ziel am Rande der Binnenalster mit Fontäne genossen sich noch einen wunderschönen Tag in der Hansestadt. Angemerkt sei hier: Die Alsterlauf-Funktions-Shirts sind toll gestaltet (Stoppuhr „Immer schön sutsche“) und der André hat da auch gleich mal zugeschlagen und sich ein Exemplar ergattert. Herzlichen Glückwunsch euch Dreien!!!
Um 12 Uhr war die eine Veranstaltung in Hamburg schon fast wieder Geschichte. Da waren die Heike und ich erst auf der Zielgeraden. Wieder zurück auf der Nordbahntrasse Wuppertal hatten wir noch etwa 2,5 Kilometer zu bewältigen. Uns erreichte bereits zuvor die Mitteilung vom Jörg, dass er selbst bereits auf der Heimfahrt kurz vor Osnabrück sei und bereits vor 10 Uhr gefinisht hatte. Unglaublich der Jörg!!! Ein Träumchen an der Stelle, als unser Ultra-Jörg selbst nach der Wanderung die Strecke als fordernd bezeichnete und im Vergleich zu anderen 100 Km Märschen schon als schwerste Strecke betitelte. Das hebt die eigene Leistung gefühlt noch ein ganzes Stück nach oben.
Das Ziel war in Sicht und die Heike pushte noch einmal etwas. Als wenn es dann plötzlich doch noch um irgendeine Zeit gegangen wäre. Tja und was soll man sagen: Am Ende wurde es quasi exakt die gleiche Zeit wie im vergangenen Jahr, als ich noch alleiniger LT-Vertreter beim Mammutmarsch NRW war. Als wenn es geplant gewesen wäre. Unfassbar nach so einer langen Zeit zusammen durch Tag und Nacht. Der Jubel im Ziel war großartig. Die Medaille, das neue Finisherband und das (alholhaltige) Bier. Die Freude war giganisch. Wir haben beide zum zweiten Mal die 100 Km wandernd bewältigt. Einfach Mammut mäßig!!!

„Anything is possible“ – Selbst ein Finisherbild rund 1,5 Stunden nach Zielüberquerung und ausgelaugten Körpern 😉
Wir genossen die Zeit danach, fuhren duschen und ließen den Tag mit Kaffee und Kuchen förmlich so ausklingen, wie am Tag zuvor alles begann, während…
… ab 13 Uhr in der Hansestadt Buxtehude zugleich die 14. Auflage des Altstadtlaufes auf dem Plan stand. Auch hier war der Lauftreff Harsefeld 05 mit Sportlern dabei. Kirsten Ibe ging 5 Km walken, die Ramona Franz und Sandra Czychi nahmen die 10 Km laufend in Angriff und Sarah, Justus und Andreas Ibe sowie Madlen Wichern wollten den Halbmarathon als Staffel finishen. Am Buxtehuder Rathaus ging es auf die 5Km-Runde mit Verpflegung auf jedem Kilometer. Zuerst startete um 13.45 Uhr die Kirsten, welche in 43:12 die Ziellinie überquerte (so eine Pace hatten Heike und ich in Wuppertal zu keinem Zeitpunkt) Herzlichen Glückwunsch liebe Kirsten!!!
Um 14.30 Uhr gingen dann die Halbmarathonläufer/innen auf die Strecke. Als Mixed-Staffel erkämpften die vier (Sarah, Madlen, Justus und Andreas) sich die sportliche Leistung gemeinsam. Nicht, dass die Platzierung eine Rolle gespielt hätte, mussten sie sich am Ende als Zweitplatzierte von elf Mixed-Staffeln nur dem „speziellen“ Fischer-Mohr Laufteam geschlagen geben. Wenn sich das nicht doch irgendwie wie Platz 1 anfühlt!!! Herzlichen Glückwunsch euch Vieren!!!
Den letzten Start am Wochenende hatten um 15.30 Uhr die Ramona und Sandra. Es ging auf 10km, zwei Runden durch die Stadt und am Ende durften sich beide mit Zeiten unter 60 Minuten freuen sowie Platz 2 und 4 in der Alterswertung W45!!! Gut gemacht ihr beiden und auch euch einen herzlichen Glückwunsch!!!
Und was habt ihr so gemacht an dem Wochenende??? Spaß muss es machen und gemeinsam ist doch immer noch etwas schöner, als alleine, oder?